Die Niederungen der iPad-Navigation

Wie zuvor beschrieben, sind wir im letzten Herbst bei der Ausfahrt aus der Kielung aufgesessen, obwohl wir uns nach unserer aktualisierten digitalen Seekarte auf mehr denn zwei Metern Kartentiefe befanden. Glücklicherweise konnten wir uns durch "volle Kraft rückwärts in der Furche" schnell und ohne Schaden befreien.

Gleichwohl hat mich das nicht nur dazu gebracht, in diesem Jahr etwas mehr aufzupassen, sondern auch, die Navigationsgrundlagen zu überprüfen. Wir verwenden auf Nismo zwei digitale Seekarten, nämlich die von Garmin und die des NV-Verlags. Jene ist auf unserem Kartenplotter installiert, diese auf einem iPad Pro (M1). Auf Papier nutzen wir die Seekarten des NV-Verlags in der überaus praktischen Folio-Variante.

Zunächst können wir festhalten, dass der NV-Verlag das Anwachsen der Sandbank in der Kielung besser abbildet als Garmin.

Sollten wir uns also nur noch auf die NV-Karte auf unserem iPad verlassen? Wir unternahmen den Versuch, mit ernüchterndem Erfolg:

(a) Das iPad hatte Schwierigkeiten, ein dauerhaftes GPS-Signal zu empfangen. Während kritischer Zeiten fiel das Signal aus, und das Schiffssymbol verharrte auf seiner ursprünglichen Position auf der Seekarte. Währenddessen hatte unser Garmin-Plotter gar kein Problem, kontinuierliche Positionsinformationen aufzufassen.

(b) Die NV-Charts-Seekarte weist mit Blick auf das Fahrwasser im Salzhaff einen offensichtlichen Fehler auf:

Ausschnitt aus der aktuellen NV-Karte für das Slzhaff

Das Fahrwasser hat hier eine Solltiefe von mehr als zwei Metern, die wir auch maßen (an der fraglichen Stelle mehr als drei Meter). Trotzdem vermittelt die Karte den inkorrekten Eindruck, dass Yachten an dieser Stelle des Fahrwassers auf Tiefen von weniger als zwei Metern geraten.