Boltenhagen -> Burg auf Fehmarn

Mit Fehmarn verbindet mich eine Hassliebe. Einerseits lebten meine Großeltern dort. Daher habe ich auf dem Burger Binnensee meinen Optischein gemacht und am Rundling in Burgtiefe zum ersten Mal eine "Yacht" betreten (meines Großvaters Séparée). Andererseits hat es mich als Charterer zu oft dorthin verschlagen, und irgendwann erwischte mich eine Kamera mal, als ich beim Auslaufen auf das Café Sorgenfrei blickte und sagte: "Hoffentlich sehen wir das nicht zu bald wieder".

Zunächst ein Tipp: In Burgtiefe sollte man sich, wann immer ein Platz frei ist, an einen der Stegköpfe legen. Die Aussicht über den Burger Binnensee aus dem Cockpit ist einfach grandios. Beweisphoto:

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Zweitens eine Einsicht: Es hat schon einen Grund, warum es einen Charterer immer wieder nach Burg verschlägt. Von dort sind es zu den meisten Standardzielen 25-40 Seemeilen — zur Dänischen Südsee, nach Travemünde, nach Wismar, nach Kühlungsborn, nach Gedser, zur Schlei, die Kieler Bucht usf. Und logistisch ist der Burger Binnensee ein Traum. Es gibt dort nicht eine, sondern gleich zwei Bootstankstellen (und regelmäßig geöffnet sind sie auch). Nicht ein, sondern gleich drei Unternehmen bieten Möglichkeiten für das Winterlager an. Burgstaaken ist ein richtiger Fischerei- und Wirtschaftshafen mit einer entsprechenden Zahl von Dienstleistern, und in Burgtiefe gibt es ebenfalls Lebensmittelmarkt, Yachtzubehör und mehrere Restaurants.

Burg selbst ist mit dem Auto von Hamburg (Ost) ähnlich schnell zu erreichen wie Wismar, und der Intercity nach Kopenhagen hält dort. Agglomerationsökonomik 101: Wo legst Du Dein Boot in der nächsten Saison hin? Schaun wir mal…

Noch ein paar Hinweise:
  1. Der Hafen wird gerade (Sommer 2018) umgemodelt. Die neuen Sanitäranlagen beim östlichen Stegbereich (neben dem Restaurant) sind erstklassig.
  2. Die Tankstelle in Burgstaaken ist preiswerter als die in Burgtiefe.
  3. Auf dem Burger Binnensee kann man mit einem Opti auflaufen (been there, done that). Haltet Euch an den Tonnenstrich !
  4. Bei südlichen Winden kann in der Einfahrt in den Burger Binnensee eine Grundsee stehen (ähnlich wie bei einer Barre).
  5. Westlich der Tonne Burg 1 sind Untiefen – auch wenn die Abkürzung lockt, sollte man die Ansteuerungstonne oder zumindest das erste Tonnenpaar anlegen, wenn man zur Brücke will. Umgekehrt, umgekehrt.