Schleimünde: warum der Hype?

Schleimünde ist beliebt, und auch wir waren schon ein paar Mal da, allerdings noch nie mit unserem eigenen Boot. Es wissen alle, dass man

  • Schleimünde nur mit dem Boot erreichen kann,
  • dass Müllentsorgung dort nicht möglich ist und der Müll also wieder mitgenommen werden muss,
  • dass kein Wasser an den Stegen zur Verfügung steht
  • und dass es in der Saison recht knapp wird :-)

(Wer's nicht weiß, konsultiere das Hafenhandbuch. Dieses klärt auch über die unproblematische Zufahrt – von See her kommend nach dem Steg für das Fahrgastschiff aus dem Fahrwasser nach StB abbiegen – und über den Umstand auf, dass man es mir mit einem Seegat zu tun hat, in dem bei Wind gegen Strömung auch einmal eine unangenehme Welle stehen kann.)

Wir kamen am 04.08.2019 aus Fåborg und fanden gegen 16:00 Uhr einen Platz. Es gab zu dem Zeitpunkt noch deren drei. Gegen 17 Uhr werden dann regelmäßig noch einmal Liegeplätze frei, weil die Tageslieger die Insel verlassen (für Tagesliegen wird nur die halbe Gebühr verlangt).

Hat man einen Platz ergattert, kann man die romantische Aussicht genießen und einen kurzen Spaziergang zum Stand und zum Leuchtturm unternehmen. In das Vogelschutzgebiet kann man allerdings nur mit einer Führung wandern, die man vorher anmelden muss.

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Schleimünde - Außensteg

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Schleimünde - Blick vom Außensteg auf Hafenmeisterbüro und "Giftbude"

Die bekannte Kneipe "Giftbude" zeichnet sich durch eine sehr freundliche Bedienung (man bestellt am Tresen und holt die Speisen dort auch ab), völlige Unkompliziertheit und eine übersichtliche Speisekarte aus. Unsere Currywurst war aber gar nicht schlecht, und der Aperol Spritz schmeckte deutlich besser als in unserem Heimathafen – zudem war er RIESIG.

Die Sanitäranlagen sind einfach, aber ordentlich. "Der frühe Vogel fängt den Wurm", sagte der Herr, welcher die Dusche von mir übernahm — vielleicht sieht es dort später am Morgen nicht mehr so gut aus. Jedenfalls benötigt man zum Duschen 1€-Stücke. Das ist wie bei der heiligen Handgranate: 50 Cent reichen nicht, und 2€ passen auch nicht rein. Also halte man entsprechendes Kleingeld parat.

Insgesamt eine schöne Erfahrung, aber: Wir kamen gerade von Birkholm (siehe hier), und die liebevolle Pflege, welche Grillplätze, Bänke und andere Kleinigkeiten auf Birkholm erfahren, scheinen uns in Schleimünde zu fehlen. Schleimünde ist für eine Übernachtung gut, aber weder geheim noch ein Tipp.